Saal Digital - Fotobuch Review

Auf Instagram stolperte ich über ein Aufruf von Saal Digital. <<< Hier direkt zum kurzen Fazit. >>>

„Bewirb dich für einen Professional Line Fotobuch Erfahrungsbericht und erhalte dafür einen 100€ Gutschein.“

Erfreulicherweise erhielt ich sehr schnell einen Gutschein mit einer Gültigkeit von einem Monat.

Ein Street Photography Portfolio Buch sollte es werden, mit meinen Favoriten aus 2016-2021. So ging es schnell an die Auswahl der Fotos. Der einfache Teil bestand darin die Portfolio Fotos meiner Webseite zu nutzen. Weitere Favoriten zu finden welche noch unveröffentlicht auf dem PC existierten, war dagegen eine zeitintensive Herausforderung. Eine Woche vor Ablaufdatum kam ich dann in Bewegung und exportierte grob alle in Frage kommenden Fotos. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt schon, dass noch ein großes Stück Arbeit vor mir lag, um fristgerecht zu liefern. 

Glücklicherweise erhielt ich zu diesem Zeitpunkt, mein bestelltes Buch „The Suffering of Light“ von Alex Webb (30 Jahre seiner Fotografie). Ein so erstklassiger Fotobildband, in diesem tollen quadratischen Format, der minimalistischen Gestaltung, dem vorzüglichen Druck und natürlich mit den faszinierenden Fotos, hat mich positiv überrascht und zugleich sehr inspirieret. So sollte mein Buch auch werden!

Direkt kam mir der Gedanke, dass Saal Digital nur die „Flat Layout“ Bindung anbietet. Nach einem Besuch der Webseite, fand ich die Bestätigung. Somit kam erstmal Enttäuschung auf, da für mich bei einem „Fine Art Print“, nur die klassische Buchbindung in Frage kam.

Die „Flat Layout“ Bindung an sich ist schon eine schöne Sache, um Fotos einfach effektvoll über beide Seiten zu drucken. Ich kann mir das gut vorstellen für Fotobücher von Hochzeiten, Urlaub, Weltreisen oder bei Kinderbüchern. Vermutlich wird genau das, der Großteil der Bestellungen bei Saal Digital ausmachen.

Somit war ich schon kurz davor die Sache fallen zu lassen, da auch der letzte möglich Abgabetermin immer näher rückte. Stattdessen entschied ich mich, das Fotobuch als Drucktestlauf für mich zu verbuchen und senkte meine Erwartungen. Ich legte die Seitenzahl auf 48 fest, um nur wenig über die 100€ zu kommen und war gezwungen die Auswahl sehr straff einzugrenzen. Hier bekam das Sprichwort „Kill your Darlings“ so richtig an Bedeutung. 

So kamen jetzt auch Fotos in das Buch die andere Favoriten ergänzten oder einfach besser zusammen passten. Viele schöne Aufnahmen blieben außen vor. Bei wenigen wollte ich auch einfach sehen, wie der Print letztendlich aussehen würde. Diese Denkweise nahm mir den Druck, direkt das perfekte Buch allumfassend abzuliefern.

Ich nutze die InDesign Vorlage von Saal Digital mit der richtigen Seitenzahl und importierte sie in mein Affinity Publisher Programm. Daraus baute ich mir mein eigenes Template, sehr stark angelehnt Alex Webb´s Fotobuch. Für die Mastertemplate Doppelseite legte ich Fotorahmen, Seitenzahl, Aufnahme Daten, Aufnahmeort und Jahr fest. Danach importierte ich mein Auswahl von ca. 120 Fotos in die Affinity Datei. Man kann sich das wie einen großen Leuchttisch oder Tisch im allgemeinen vorstellen. Alles Fotos liegen dort und können auf die Buchseiten oder daneben verteilt werden. Dieser Arbeitsabschnitt macht richtig Spaß, vor allem wenn das Programm auf dem Computer so richtig fluffig, also performant läuft. Hier kann man sich nochmal richtig kreativ austoben und idealerweise parallel mit guter Musik. Für mich auch bemerkenswert, dass ich diese Arbeit an einem sehr guten 16“ Laptop Display durchführte. Sonst nutze ich gern externe Monitore >30“. Es geht also auch minimalistischer! 

Nachdem die Fotos final auf die Buchseiten verteilt waren, bestand für mich die Aufgabe die Fotos für den Druck zu optimieren. Das bedeute für mich in Lightroom bei allen Fotos die Helligkeit auf plus 10-15 anzuheben und dann in voller Auflösung in bester JPG Qualität zu exportieren. Zudem mussten noch die Infofelder mit Daten manuell gefüllt werden, wie Ort, Jahr, etc. Auch das hat wieder einiges an Zeit gekostet…

Zu guter Letzt gestallte ich dann noch eine separate Cover Datei, leider konnte ich diese bei meinem Fotobuchtyp nicht anwenden. 

Dies war meine Auswahl:

Fotobuch Professional Line 30 x 30, Innenseiten: HighEnd-Druck matt, 52 Seiten

Cover: Kunstleder / Leinen, Cover-Oberfläche: Kunstleder schwarz

Fazit:

Ich habe das Buch jetzt drei Tage und es ist nach wie vor eine große Freude, dieses große quadratische Kunstwerk in den Händen zu halten und die eigenen Fotos zu sehen. Das ist für mich wirklich die absolute Vollendung meiner Fotos, einfach das „i-Tüpfelchen“. Man hört oder liest es ja immer wieder, ein Foto ist nur ein Foto, wenn es in Papierform vorliegt. Übertrumpfen könnte man dies gewiss nur noch mit einer Fotoausstellung.

Erstaunlicherweise habe ich auch fast meinen Frieden mit der „Flat Layout“ Bindung gefunden, denn es hat auch mit diesem Design seinen eigenen Charme. 

Der ganze Buch Entstehungsprozess hat mir viel abverlangt, Zeit gekostet und mich ermutigt weiter zu machen. Es ist einfach so vieles dabei zusammen gekommen, wie die richtige und knappe Auswahl, das Buchdesign, aber auch den Zeitdruck positiv zu nutzen um fristgerecht abzuliefern. Mein ganzes Portfolio habe ich außerdem auf den Kopf gestellt und auf meiner Webseite inzwischen aktualisiert. Mir kam kurz der Gedanke: „Bin ich jetzt ein Künstler?“. Gewiss nicht, aber vielleicht einen Schritt weiter in diese Richtung…

Kurz und Knapp:

Mir gefällt nicht:

  • ausschließlich „Flat Layout“ Bindung

  • für Professional Line, keine Möglichkeit für Foto Cover

    • eine Umschlag Cover Option, zusätzlich wünschenswert

    • Acrylglas Cover, keine Option für mich

  • kein richtiger Hinweis für die DPI des PDF Dokumentes (300 vs. 600)

  • PDF Upload nur über Webseite

    • danach allerdings in der App verfügbar

  • Buchrücken etwas labbrig (scheinbar notwendig bei „Flat Layout“)

Mir gefällt:

  • tadelloser Druck

  • das matte Fotopapier

  • Buchgröße und Format

  • Lieferung pünktlich

  • gut verpackt

Vielen Dank an Saale Digital, für die Möglichkeit ein Professional Fotobuch zu testen! Die Produktion vor Ort zu besichtigen, würde mir übrigens auch sehr gefallen…

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