Paris feucht fröhlich
Oh, Là Là! schon wieder Paris? OooohH ja, diese Stadt ist ein einfach ein Traum für Street Photography! Schließlich ist sie der Geburtsort der Street Photography durch Henri Cartier-Bresson in den 1930er. Er selbst gilt somit und sowieso zu recht als „Godfather of Street Photography“. Manchmal wird er auch als „das Auge des 20 Jahrhunderts“ bezeichnet.
Und na klar war die Henri Cartier-Bresson Ausstellung im Carnival Museum mein Hauptziel, denn beim letzten Mal hatte es ja nicht geklappt.
Früh morgens mit dem Thalys hin und am Abend zurück, quasi als Guerilla Mission… Leider musste der Museumsbesuch vorab reserviert werden. Somit konnte ich mich nicht flexibel an das Wetter anpassen.
Am Vormittag war es wie vorhergesagt sonnig schön und ab 13 Uhr ergiebiger Dauerregen. So blieb mir nur wenig Zeit am Museumsort für wunderschönste Vormittagssonne in den tollen Straßen und Gassen. Allerdings war ich mit dem grandiosen Licht und den unendlichen Fotomöglichkeiten total überfordert. Hin und hergerissen zwischen dem Genießen, Entdecken der stimmungsvolle Umgebung und dem Ziel alles fotografisch festzuhalten. Es war zu viel und ich wußte schlicht nicht, was ich zu erst fotografieren sollte. Zudem saß mir die Zeit im Nacken und das Wissen über das bevorstehende Wetter. Den Stadtteil „Le Marais“ lernte ich besser kennen und bewegte mich abseits der sonst aufgesuchten Touristen Hotspots.
Pünktlich im Museum angekommen hatte ich dann das Vergnügen mit vielen anderen Menschen die Sonderausstellung H. C.-B. im Museum anzuschauen. Ich entdeckte einige mir bisher unbekannte und fantastische Street Photography Aufnahmen, welche sehr inspirierend wirkten. Des Weiteren realisierte ich, dass H. C.-B. vermutlich viel mehr durch seine Reportagefotografie berühmt wurde, unterstützend mit der Gründung der Magnum Fotoagentur. Mit Reportagefotos konnte man schließlich Geld verdienen, vor allem durch Magazine und Zeitungen. Reportage und Street Photography sind eng mit einander verwandt, bzw. können sich überschneiden. Deshalb ist es manchmal schwierig einem Foto, dem „richtigen“ Genre zuzuordnen.
Als ich dann nach einer knappen Stunde die Ausstellung verließ, wurde es naß auf den Straßen. Die Vorhersage stimmte, leider! Da der Regen dann schnell immer stärker wurde, steuerte ich ein Restaurant an und machte eine genüssliche Mittagspause. Ein Blick auf das Regenradar zeigte eine Regenfront über ganz Frankreich und so wusste ich, was mir blühte… Ich beschloss dem Wetter zu trotzen, um für mich seltene Regenfotos einzufangen. Obwohl ich die Tage vorher schon die Vorhersagen kannte, war ich leider nicht optimal ausgerüstet. Meine Jacke ist sehr regenfest, die Fototasche und Kamera auch, aber meine Hose und Schuhe waren es leider nicht. Mein Plan war es, immer von einem überdachtem Standpunkt aus Fotos zu machen, aber das ging nicht auf.
Ich kaufte mir einen transparenten Regenschirm und ging in die Vollen. Es machte richtig Spaß und es ging sehr einfach, da die Menschen teilweise vom Regen abgelenkt waren. In dem Stadtteil klappte es wunderbar, allerdings hatte ich mich dann doch in Richtung Eiffelturm bewegt um ihn an diesem Tag einmal aus der Ferne zu sehen. Problem dabei, mein Regenschutz wurde unwirksamer und somit waren Schuhe und Hose durch. Am „Place de l’Institut" machte ich eine Pause und stellte fest, dass meine linke Schulter und die Fototasche auch angegriffen waren. 2h feucht fröhliche Street Photography war zu viel…
Ich beschloss die verbleibende Zeit für das Kaufen neuer trockener Klamotten zu nutzen. Gedacht, getan und schon hatte ich zumindest wieder eine trockene Hose an. Für Schuhe war dann nicht mehr die Zeit, denn kaum hatte ich das Geschäft verlassen, war die Stadt sonnen durchflutet. In den nassen Straßen spiegelte sich alles und es funkelte überall. Dann tauchte auf einmal dieser sehr bunt gekleidete Typ auf, mit Chapka Russenmütze. Ich sprach ihn an und konnte somit noch ein paar coole Street Porträts machen.
Danach tingelte ich noch ein wenig in der Gegend umher und verschwand dann in der Metro, um pünktlich meinen Zug zu erreichen. Hat alles gut funktioniert und im Zug konnte ich dann noch auf trockene Ersatzsocken wechseln. ;-)
Fazit: Paris lohnt sich immer!